„Bären-Truppe“ beim LKW schieben am Buchenbach erfolgreich
Winnenden-Höfen. Löschfahrzeuge wurden schon öfter spaßeshalber gezogen – aber gedrückt, wie jetzt beim „Push the Kats“-Wettbewerb? Da darf sich die Feuerwehrabteilung Buchenbach womöglich einer Weltpremiere rühmen. Um laut Moderator Kalle Wielsch „zu beweisen, dass wir nicht nur ein Disziplinhaufen sind, sondern auch Spaß können“.
Schaut schon lustig aus, wenn sechs mehr oder minder kräftige Männer ein 15 Tonnen schweres Feuerwehrfahrzeug schieben und sich dabei so anstrengen, dass die Adern am Hals fast platzen und der Bizeps anschwillt wie die Rems bei Hochwasser.
Wobei jede Sechsergruppe anders vorgeht beim Dampf-Drücken. Die einen tragen Turnschuhe, lassen sich aber ganz professionell von Einpeitschern anfeuern. Andere haben Handschuhe an und stecken in Sicherheitsschuhen, was korrekter ausschaut, aber nicht unbedingt bessere Zeiten einbringt. Wieder andere schieben im Freestyle und hoffen auf Hilfe von oben. Und das alles, um ein Fass Bier zu gewinnen.
Wer Feuerwehrleute bislang nur unter ernst und lebensrettend eingeordnet hat, wurde in Höfen beim Fest der Abteilung Buchenbach eines Besseren belehrt. Mehr Gaudi als bei „Push the Kats“ geht kaum. Elf Feuerwehr-Gruppen aus dem Umkreis haben sich angemeldet, darunter eine aus Zazenhausen bei Kornwestheim sowie mehrere aus Winnenden und Leutenbach, was für interne Duelle sorgte.
Und wie geht jetzt der Wettbewerb? Ein 15-Tonner muss über eine hinten angebrachte Stange 23 Meter mit leichter Steigung am Ende vorgeschoben werden. Vorher war kein Üben möglich. Fürs Lenken ist Feuerwehrmann Thomas Hohlmeyer zuständig. Moderator Wielsch tituliert ihn als „Spaßbremse“ – Hohlmeyer fährt das Gefährt nach jedem Durchgang zurück zur Startlinie.{phocagallery view=category|categoryid=66|imageid=1589|float=right}
Für die Idee, die ihm „einfach so von selber kam“, erntet „Push the Kats“-Erfinder Rainer Oechsle am Ende verdienten Sonderapplaus. Den holt sich auch Moderator Wielsch mit der Bemerkung ab, wie sehr er doch geschwitzt habe beim Kommentieren der Drücker-Aktion. Was sollen da erst die Pusher sagen, die tapferen Männer in ihren blauen Feuerwehr-Sweatshirts! Sie geben ihr Bestes, drücken und schubsen, und schon der Winnender Zug 1 legt die Messlatte mit 20,18 Sekunden ziemlich weit oben an. Ganz cool bleiben die Männer von Weinstadt 3, die teils sogar barfuß und von eifrigen Einpeitschern befeuert antreten – und denn auch nur 23,06 Sekunden schaffen. Vielleicht liegt’s am La-Ola-Winken der zahlreichen Zuschauer, dass Berglen, alle mit Sicherheitsschuhen, immerhin stramme 20,88 schafft und Schwaikheim, ebenso streng beschuht und noch intensiver nach vorn geschrien, sogar 20,12 – „da waren Bären am Werke“, befindet Wielsch. Wo es am meisten wehtue, fragt er den Gruppenführer anschließend. „In der Kehle, i han Durscht!“, so die knappe Antwort.
Sehr gut schlägt sich am Ende auch Leutenbach, angefeuert von strengen „Schieb! Schieb“-Befehlen des Anheizers – 19,94! Was weder die geradezu hysterisch angepeitschten Wehrler aus Weiler zum Stein – 20,78 – noch gar Winnenden 3 schaffen, die es in spielerisch lässiger Gangart auf nur 22,75 bringen. Auch die Buhlbronner, die sich selber anfeuern, aber vergeblich, hinken hinterher: 24,95. Alle Einzelzeiten sind aber gar nicht so wichtig. Es hat, wie von Wielsch versprochen, einen Höllenspaß gemacht.
Quelle: Winnender Zeitung vom 28.07.2014