„Feuerwehrmann ist man bis zum Lebendsende“. Leider war es so, dass dieser Satz in der Schwaikheimer Feuerwehr in früheren Jahren nicht verwirklicht werden konnte. Deshalb wurden in den 1970er Jahren in der Schwaikheimer Wehr Überlegungen angestellt, wie man älter werdende Kameraden die Mitgliedschaft in der Feuerwehr weiterhin ermöglichen könnte. Bis dato mussten sie mit 65 Jahren aus der Feuerwehr austreten. Da es in der damaligen Feuerwehrsatzung offiziell keine Altersgruppe gab, kam man auf die Idee, eine aktive Altersgruppe zu gründen. Hier konnten die Mitglieder je nach ihrem Gesundheitsstand aktiv sein und bei Einsätzen ausrücken, oder eben doch in die zweite Reihe zurücktreten.
Der erste Leiter dieser aktiven Altersgruppe war Karl Rauleder. Anschließend kam Eugen Knittel, als er nicht mehr Kommandant war. In den 1990er Jahren übernahm Arthur Rommel das Amt und übergab es 2000 an Fritz Haag weiter.
Die Altersgruppe, die dann in einer neuen Fassung der Feuerwehrsatzung Ende der 1980er Jahre festgeschrieben wurde, hat folgende Ziele. Man pflegt den Kontakt weiterhin zur Feuerwehr, indem man an offiziellen Veranstaltungen teilnimmt und – soweit körperlich möglich – auch bei den Vor- und Nachbereitungen mithilft. Genauso wichtig ist die Kameradschaftspflege. Da man bei Einsätzen früher aufeinander angewiesen war, musste sich jeder auf jeden verlassen können. Es entwickelte sich deshalb in dieser Zeit eine gute Kameradschaft. Dieses wertvolle Gut pflegt man heute, indem man sich über das Jahr hindurch immer wieder trifft. Solche Treffen können Besenbesuche, Besichtigungen, Theaterbesuche oder auch Ausflüge sein, die als Ziel z.B. Berlin oder Paris haben.
Da die Ehepartner in den aktiven Jahren durch Einsätze, Lehrgänge und Übungen öfters alleine gelassen werden mussten, ist es jetzt gute Tradition, die Partner zu allen Treffen mitzunehmen. Deshalb ist es schon seit Jahrzehnten ein guter Brauch, dass die Witwen der verstorbenen Feuerwehrkameraden weiterhin zu den Treffen mit eingeladen werden.
Auch die Altersgruppe des DRK in Schwaikheim ist bei unseren Treffen immer mit dabei. Hat sich doch in der aktiven Zeit – auch hier war eine „Hand-in-Hand-Zusammenarbeit“ nötig – eine sehr gute Kameradschaft bis zum heutigen Tag entwickelt. Das ist für beide Seiten befruchtend und bringt viel Freude mit.
Wenn es Katastrophen, Großbrände oder sonstige Großereignisse geben würde, hat der Kommandant das Recht, Mitglieder der Altersgruppe – je nach körperlichem Zustand – in den aktiven Dienst zurückzuholen.
In den Altersgruppen des Landes Baden- Württemberg gibt es geballtes Wissen, gebündelt mit viel Erfahrung und dem Willen zum Helfen. Das hat man bei den Feuerwehrführern des Landes und des Bundes, ebenso im politischen Bereich erkannt. Deshalb sollen die Altersgruppen – so wie in ihrer aktiven Zeit – wieder vermehrt öffentlich tätig werden. Dazu gehört z.B. der Besuch eines Kindergartens bei der Feuerwehr, den die Altersgruppe organisiert. Durch solche Aktivitäten werden die aktiven Kameraden entlastet.
In der Altersgruppe der Feuerwehr Schwaikheim herrscht eine fröhliche, gute Kameradschaft und, man fühlt sich gut aufgehoben.